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Mittwoch, 14. September 2016

Gatestone Institute: Wem dienen Schwedens christliche Anführer?



Von Nima Gholam Ali Pour, 13. September

Das Christentum ist eine universelle Religion und daher sollte das schwedische Christentum eigentlich viele Ähnlichkeiten mit dem Christentum anderer Länder aufweisen.



Wenn das Christentum in Schweden eine Doktrin entwickelt, die nichts mit den universellen religiösen Werten des Christentums zu tun hat, dann hat Schweden eine neue Religion erfunden.

Schaut man sich das heutige Christentum in Schweden an, dann scheint es in Schweden in genau diese Richtung zu laufen.

Stefan Swärd ist ein einflussreicher Pastor in Schweden mit einem Hintergrund in der evangelikalen Freikirche des Landes. In einem Meinungsartikel vom September 2014 beschreibt Swärd das Christentum wiefolgt:
"Wenn die schwedische Gemeinde sich im Geiste der Diversität und Integration versammelt und Afrikaner, Chinesen und Lateinamerikaner integriert, dann drückt sie den Kerngedanken des christlichen Gemeinschaftsgefühls aus."

"Als Christen sollten wir uns für eine großzügige Flüchtlingspolitik einsetzen. Wir werden dafür arbeiten, dass unsere Kirchen und Gemeinden gute Beispiele einer funktionierenden Integration werden, und wo Menschen unterschiedlicher Herkunft sich zu einem gemeinschaftlichen Leben einfinden können."

Im Dezember 2014 versammelte er 380 schwedische Pfarrer der Pfingstgemeine, der evangelikalen Freikirche von Schweden, der Uniting Kirche Schwedens, der Heilsarmee, der Wort des Glaubens Bewegung und der schwedischen Allianzmission, wie auch Vertreter anderer Kirchengruppen, die alle eine Petition unterzeichneten, die unter anderem erklärte, dass die versammelten Bekenntnisse nicht daran glauben, dass Schweden eine ausreichend großzügige Flüchtlingspolitik betreibt. Das ganze wurde vor der Migrationskrise 2015 verfasst, als Schweden bereits die liberalste Einwanderungspolitik Europas hatte und allen Syrern eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Schweden gab.

Für jene, die über die Zukunft Schwedens besorgt sind, da viele der neuen Einwanderer sich womöglich nicht assimilieren werden, oder nicht assimiliert werden wollen, ist Swärd jemand, der das Christentum dafür missbraucht, um damit für eine liberale Einwanderungspolitik zu werben.

In seinem neun Buch "Auch Jesus war ein Flüchtling" (Jesus var också flykting) versuchen Swärd und sein Mitautor Micael Grenholm die folgende Frage zu beantworten: "Was denkt Gott über die weltweite Flüchtlingskrise und die schwedische Migrationspolitik?" Als Antwort sagt das Buch, dass es keinerlei Einwanderungsrestriktionen geben sollte, und dass die reichen Länder ihre Grenzen öffnen müssen, und zwar ganz einfach, weil es reiche Länder sind.

Swärd und seine Koalition der Pfarrer sind in der schwedischen Christenheit keine Ausnahme. Sie repräsentieren vielmehr die Norm dessen, was das schwedische Christentum heutzutage predigt. Antje Jackelen, die Erzbischöfin von Schwedens größter Konfession, der schwedischen Amtskirche, sagte in einem Interview am 9. Januar 2016, dass Jesus die neue restriktive Migrationspolitik der schwedischen Regierung nicht begrüßen würde, welche die Regierung wegen der Migrationskrise einführen musste. Erzbischof Jackelen stellte fest:
"Die Bibel ist voller Flüchtlingsgeschichten. Jesus selbst war in seiner Kindheit ein Flüchtling. Der Schutz für Fremde, also für jene, die nicht beschützt sind, zieht sich wie ein roter Faden durch das alte und neue Testament. Jesus würde die Regierungspolitik wohl eher nicht gutheissen."

Auf Basis dessen, was viele christliche Anführer im heutigen Schweden sagen, schien Jesus an Migrationspolitik interessiert gewesen zu sein und er schien auch eine liberale gewollt zu haben.

Laut der schwedischen Amtskirche gibt es sogar klare politische Positionen, die von Gott kommen und bei denen es darum geht, wie sich Einwanderer in ein neues Land integrieren sollten. Erzbischöfin Antje Jackelen beispielsweise sagte in einem Interview im September 2014, dass sollte sich ein Einwanderer nach seiner Ankunft in die Gesellschaft assimilieren müssen, dann steht das der christlichen Sichtweise auf die Menschlichkeit entgegen. Steht diese Aussage auf Basis der Bibel, oder steht sie doch eher auf der politischen Agenda der liberalen schwedischen Elite? Antje Jackelen steht einer Kirche vor, der 63% aller Schweden angehören. Ihre Botschaft lautet, dass Jesus sowohl bei Migrationsfragen als auch der Integrationspolitik klare politische Positionen vertritt.

Nach dem Terroranschlag im Juni 2016 in Orlando in Florida, als der IS Sympathisant Omar Mateen 49 Menschen in einem Schwulenclub ermordete schrieb ein anderer in Schweden einflussreicher christlicher Pastor namens Stanley Sjöberg auf seiner Facebookseite, dass sich Homosexuelle stärker zurückhalten und keine Moslems provozieren sollten. Nach seiner Stellungnahme zum Orlandomassaker sagte Sjöberg einem christlichen Magazin:
"Aber ich glaube wir müssen uns dem multikulturellen Weg anpassen, nun da wir mehrere hunderttausend Moslems hierhergebracht haben. Ich glaube, dass Politiker und ernsthafte Denker mir darin zustimmen, dass wir nicht einfach so mit unserer Kultur weitermachen können, mit Schwulenfestivals, oder dem öffentlichen Alkohol trinken. Wir in Europa sind dazu gezwungen einen Schritt zurückzutreten, und müssen unserer Umgebung gegenüber eine etwas rücksichtsvollere Einstellung zeigen."

Die schwedische Amtskirche versuchte aktiv schwedische Politiker zu beeinflussen, damit sie eine liberale Einwanderungspolitik verfolgen. Als das schwedische Parlament im Juni 2016 über eine restriktivere Migrationspolitik abstimmte, plädierte der Bischof der schwedischen Amtskirche von der Diozöse Västeras gemeinsam mit Abgeordneten, gegen den Vorschlag zu stimmen. Als die Medien ihn fragten, warum er sich in politische Angelegenheiten einmischt antwortete er:
"Für mich ist es offensichtlich. Wenn ich mich nicht für die Schutzlosen einsetze, dann würde ich nicht meinen Pflichten als Bischof nachkommen."

Es gibt eine Menge schutzloser Menschen in Schweden. 2014 lebten 225.000 schwedische Rentner in Armut und Schätzungen zeigen, dass die Zahl noch deutlich nach oben gehen wird. Warum also ist die schwedische Amtskirche so besessen von schutzlosen Menschen aus anderen Ländern?

Es scheint so, als sei es zu einem inhärenten Teil der Mission der schwedischen Amtskirche - und dem schwedischen Christentum allgemein - geworden, dass das Land eine liberale Migrationspolitik verfolgt.

Aber ist das wirklich die Mission der Kirche und der Christenheit? Was ist mit der Verbreitung von Gottes Botschaft und dem Vermitteln, dass Jesus die Wahrheit ist, der Weg und das Leben?

Es ist nicht einmal sicher, ob Jesus und seine Ansichten für die christlichen Anführer Schwedens überhaupt noch eine Rolle spielen. Nachdem Jacquel Hamel am 36. Juli 2016 von IS Sympathisanten in Rouen in Frankreich ermordet wurde begannen einige schwedische Christen damit "Selfies" von sich mit einem Kreuz zu machen, um damit ihre Solidarität mit verfolgten Christen zu demonstrieren. Aus er Taufe gehoben wurde die Initiative "Mitt kors" ("Mein Kreuz) von drei Priestern der Kirche von Schweden. Die schwedische Amtskirche allerdings kritisierte das ganze. Gunnar Sjöberg, der Kommunikationsleiter der Kirche von Schweden schrieb auf seiner Facebookseite:

"Ich weis davon wirklich nichts. Dieses Ding, wo Christen plötzlich ein Kreuz tragen als ein Zeichen für oder gegen etwas. Tatsächlich ist das nichts neues, allerdings wirkt die Sache aufrührerisch und aufgrund der bereits existierenden Konflikte unchristlich."

Ein führender Vertreter der schwedischen Amtskirche hat also den Aufruf, aus Solidarität mit verfolgten Christen ein Kreuz zu tragen, als "unchristlich" bezeichnet.

Dass die schwedische Amtskirche sich von Menschen distanziert, die ein Kreuz tragen hat Ann Heberlein, eine Doktorin der Theologie und Dozentin an der Lund Universität, dazu bewogen folgendes zu schreiben:

"Die Führung der schwedischen Amtskirche will nicht länger eine christliche Gemeinde anführen; sie will vielmehr einen allgemeinen ethischen Zusammenschluss für humanistische Werte anführen, wie er nicht vulgärer sein könnte."

Die Angriffe der schwedischen Amtskirche auf die "Mein Kreuz" Initiative lief so lange, bis einer der Priesterinnen, welche die Aktion mitinitiierte öffentlich die schwedische Amtskirche verliess. In einem Artikel schrieb die ausgetretene Johanna Andersson:

"Die Kirchenführung hat mehrere Wochen lang eine Kampagne gegen uns geführt, nachdem wir die Gruppe 'Mein Kreuz' aus der Taufe hoben. In dieser Kampagne wurde ich diskreditiert, als 'fragwürdig', 'unsauber', 'Agitatorin' und 'unchristlich' bezeichnet und mir wurde vorgeworfen, eine verborgene xenophobe Agenda zu verfolgen."

Die Frage ist daher ob einige der christlichen Anführer in Schweden wirklich etwas für Jesus und das Christentum übrig haben, oder ob sie Jesus nur einfach dafür verwenden, um eine politische Agenda zu verbreiten, bei der es um eine liberale Einwanderungspolitik und Multikulturalismus geht.

Da die schwedische Amtskirche gegen die Kreuzkampagne war, mit welcher Solidarität mit verfolgten Christen gezeigt werden soll, hat Erzbischöfin Antje Jackelen gemeinsam mit vier anderen schwedischen Religionsvertretern, darunter Mahmoud Khalfi, dem Vorsitzenden des schwedischen Imamrates, die der Moslembruderschaft nahe steht, einen Meinungsartikel dazu in Schwedens größter Zeitung geschrieben.

Es gibt viele Beispiele wie das Christentum in Schweden von der Bahn gekommen ist und zu etwas anderem wurde. Man könnte das schwedische Christentum als eine neue Religion bezeichnen, bei der Multikulturalismus und linke Werte im Allgemeinen angebetet werden. Im schwedischen Christentum wurde Jesus degradiert vom Sohn Gottes zu einem Aktivisten, der für Multikulturalismus und offene Grenzen kämpft.

2013 hat die schwedische Jugendliga der Sozialdemokraten in den Kirchen der schwedischen Amtskirche Wahlwerbung mit dem Spruch betrieben: "Jesus war ein Sozialdemokrat." Währenddessen gibt es christliche Anführer, die von sich behaupten exakt zu wissen, was Jesus über die gegenwärtige Einwanderungspolitik der Regierung denken würde.

Das ist der heutige Zustand der schwedischen Christenheit und es ist nicht sicher, ob Christen aus aller Welt diese schwedische Religion wiedererkennen würden, die sich selbst als Christentum bezeichnet. Christliche Anführer in Schweden haben das Christentum genommen und formten daraus eine Religion, welche die politische Agenda der Elite predigt und bei der es um eine extrem liberale Ideologie geht, die bei normalen Schweden allerdings nicht allzu populär ist.

Wenn die schwedische Elite Multikulturalismus will, dann werden die christlichen Anführer sagen, dass Gott meint, Multikulturalismus sei gut. Wenn die schwedische Elite eine liberale Einwanderungspolitik will, dann sagt Jesus, dass er schon immer für eine liberale Einwanderungspolitik war, auch wenn er vor 2.000 Jahren geboren wurde. Das schwedische Christentum bewegt sich irgendwo zwischen Irrwitz und Irreführung.

In Malmö veröffentlicht die schwedische Amtskirche ein Lokalmagazin namens Trovärdigt. In der neuesten Ausgabe kann man lesen, was ein Priester von der St. Peterskirche in Malmö sagte:

"Der Regenbogen der Schwulenfahne ist auch ein Zeichen des Versprechens zwischen Gott und Mensch."

Wirklich? Nicht einmal die radikalsten Schwulenaktivisten glauben, dass der Regenbogen in der Schwulenfahne ein Zeichen des Versprechens zwischen Gott und Mensch ist. Vielen einflussreichen christlichen Anführern in Schweden ist inzwischen aber egal, was die Bibel sagt. Schaut man sich das größere Bild an, dann wird vielmehr klar, dass viele christliche Anführer in Schweden Gott nicht anbeten; sie beten ein romantisiertes, multikulturelles Utopia an, zu dem sie Schweden umbauen wollen. Diese christlichen Anführer betrügen nicht nur das schwedische Volk, sondern sie betrügen auch Gott, dem sie eigentlich dienen wollten, da sie das Christentum als eine Speerspitze der liberalen politischen Elite Schwedens missbrauchen.

Man kann viele Ansichten vertreten, was Jesus machte oder welche Ansichten er vertrat, aber ich denke wir sind uns alle einig, dass er keinem Kaiser und keiner anderen irdischen Macht diente. Zu viele christliche Anführer in Schweden wurden zu Dienern irdischer Herrscher, indem sie die Botschaft der politischen Elite Schwedens von der Kanzel predigen.


Im Original: Sweden: Who Do Christian Leaders Serve?

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